Neue Erkenntnisse hinsichtlich vergangener Ereignisse
Im Verlauf des Geschäftsjahres 2024 haben sowohl Bundesinstanzen wie die eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) als auch eine renommierte Anwaltskanzlei (im Auftrag des Verwaltungsrates von RUAG) diverse Geschäftstätigkeiten des Unternehmens aus der Vergangenheit fundiert untersucht.
Die zum Abschlusszeitpunkt der Geschäftsberichterstattung 2024 vorliegenden Erkenntnisse haben einerseits bereits antizipierte Ungereimtheiten bei Geschäftsvorfällen der früheren RUAG Division Defence bestätigt. Andererseits lieferten sie neue Fakten zu weiteren Geschäftsaktivitäten, die in der Vergangenheit nicht konsequent gemäss verbindlichen Vorgaben durchgeführt wurden. Ausserdem legten die Berichte offen, dass Prozesse sowie Zuständigkeiten innerhalb des Unternehmens und die Abstimmung zwischen RUAG und den politisch übergeordneten Stellen verbessert werden müssen.
RUAG nimmt die Erkenntnisse sämtlicher Berichte sehr ernst. Das Unternehmen wird sie nutzen, um die Aufarbeitung der Altlasten gewissenhaft und auf faktenbasierter Grundlage voranzutreiben und die zukünftige Unternehmensgestaltung daran auszurichten. Zahlreiche Massnahmen sind bereits eingeleitet und in der Umsetzung.
Geschäftsrelevante Erfolge und Zukunftsgestaltung
Im operativen Geschäft konnte RUAG im Jahr 2024 wesentliche Erfolge erzielen. Bei der Business Area Ground verliefen die Projekte «Werterhalt Schützenpanzer 2000», «Mörser 16» und «BODLUV» nach Plan. Mit dem Erhalt der Vorabzustimmung für die Teil-Endfertigung von vier der neuen F-35-Kampfflugzeuge (Projekt «RIGI») konnte die Business Area Air einen bedeutenden Schritt in die Zukunft machen.
Der Bereich C2I+ entwickelt sich als Integrator im Sensoren-, Nachrichten-, Führungs- und Wirkungsverbund (SNFW) erfolgreich weiter und konnte die Zusammenarbeit mit dem Kommando Cyber der Schweizer Armee vertiefen. RUAG Real Estate erwirtschaftete im Kerngeschäft ein erfreuliches Resultat und trieb die synergetische Arealentwicklung konsequent voran.
Bessere operative Leistung, herausfordernde Liquiditätssituation
RUAG hat im Berichtsjahr die operative Leistung verbessert. Zudem konnten die negativen Auswirkungen von diversen Verlust-Projekten abgeschwächt werden. Hinzu kommt, dass sich die von der Geschäftsleitung angeordneten Sparmassnahmen positiv auf das Unternehmensergebnis auswirkten. Somit hat RUAG die Stabilisierungsphase erreicht. RUAG wird den eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen und alles daransetzen, in den kommenden Jahren weitere, nachhaltige Ergebnisverbesserungen zu erzielen.
Der ausserordentlich hohe Auftragseingang des Vorjahrs, teilweise bedingt durch Offset-Geschäfte, konnte in 2024 nicht in vollem Umfang erreicht werden. Der im Jahr 2024 erzielte Wert bildet aber eine gute Basis für das zukünftige, breit abgestützte Wachstum.
Der Nettoumsatz betrug CHF 775 Mio. (Vorjahr CHF 741). Der EBIT konnte trotz Mehraufwendungen in einigen Bereichen auf CHF 29 Mio. (EBIT-Marge 3.8%) gesteigert werden - CHF 3 Mio. besser als budgetiert.
Weiterhin langfristig unzureichend ist die Liquidität von RUAG. Dies, weil die RUAG MRO Holding AG bei der Gründung mit deutlich weniger Kapital ausgestattet wurde, als empfohlen. Nicht eingerechnet waren damals die Aufwendungen für die Bereinigung der Altlasten. Mit der Vorgabe, keine Fremdverschuldung eingehen zu können, blieb die Liquiditätssituation angespannt und der Handlungsspielraum des Unternehmens deutlich eingeschränkt.
Personelle Veränderungen und Stabilisierung der operativen Führung
Der Verwaltungsratspräsident der RUAG MRO Holding AG, Nicolas Perrin, hat sich im Berichtsjahr entschlossen, sein Amt nach fünf intensiven Jahren geordnet in neue Hände zu übergeben. Der Verwaltungsrat hat an der ausserordentlichen Generalversammlung vom 10. Dezember 2024 Dr. Jürg Rötheli zum Verwaltungsratspräsidenten gewählt. Zudem hat die GV die Nachfolge von Heinz Liechti, der im Mai des Berichtsjahres ordentlich aus dem Verwaltungsrat zurückgetreten war, geregelt und Roland Leuenberger als neues Mitglied in den Verwaltungsrat gewählt.
Ralf Müller wurde per 1. März 2024 zum neuen CEO der RUAG MRO Holding ernannt und übernahm somit die operative Gesamtverantwortung des Unternehmens. Ralf Müller hat bereits viele wichtige Stabilisierungsmassnahmen ergriffen und konnte strategisch wichtige Meilensteine in zentralen Projekten erreichen. Zudem fördert er die Weiterentwicklung der angestrebten Unternehmenskultur und der Gesamtorganisation aktiv.
Weiterentwicklung im Fokus
Mit der Einführung des neuen SAP-Systems S/4HANA erreichte RUAG einen Meilenstein im Aufbau der neuen Strukturen. Die anfänglichen Beeinträchtigungen der operativen Leistungserbringung, die bei solch weitreichenden Systemwechseln üblich sind, konnten sukzessive bis zum Sommer minimiert werden. So konnte RUAG die Verfügbarkeit der Systeme der Schweizer Armee gemäss Leistungsauftrag sicherstellen. Diese Stabilisierung war unter anderem auf die gute Zusammenarbeit zwischen RUAG und der Schweizer Armee zurückzuführen.
Weitere Informationen zu RUAG erhalten Sie bei Kirsten Hammerich, Senior Media Relations Manager, Kirsten.Hammerich@ruag.ch / Tel. +41 58 467 05 11

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