Geschäftsjahr
Einem Nettoumsatz von CHF 647 Mio. (–5 %) und einem Auftragseingang von CHF 693 Mio. (–4.1 %) stehen ein EBIT von CHF 17 Mio. (–43 %) und eine EBIT-Marge von 2.7 % (Vorjahr 4.5 %) gegenüber. Die tieferen Zahlen sind auf verschiedene Ursachen zurückzuführen: So fielen die Umsätze von inzwischen verkauften Tochtergesellschaften weg und Budgetkürzungen des VBS führten zu einer weiteren Reduktion. RUAG investiert systematisch in die Zukunft des Unternehmens. 2021 wurde der Forschungs- und Entwicklungsaufwand auf 3 % erhöht. Zur weiteren Verbesserung der Prozesseffizienz wurde zudem ein Projekt zur Harmonisierung der Kernprozesse und die Einführung der neuen SAP ERP-Version (S/4) gestartet. Im Immobiliengeschäft der RUAG Real Estate AG belasteten Massnahmen zur Beseitigung der Altlasten sowie die Aufholung des Instandsetzungsrückstands das Ergebnis.
Schlüsselprojekte 2021
Im vergangenen Jahr hat RUAG die öffentliche Ausschreibung für das neue Kommunikationssystem «Ersatz Integriertes Militärisches Fernmeldesystem» (Ersa IMFS) der Schweizer Armee gewonnen. Zudem konnte der neue Standplatz für den Unterhalt der F/A-18-Kampfjetflotte der Schweizer Armee auf dem Militärflugplatz Payerne erfolgreich in Betrieb genommen werden. Nicht zuletzt hat RUAG einen Auftrag im Rahmen der «Sofortinitiative Einsatzbedarf» gewonnen und wurde von der Deutschen Bundeswehr mit der Lieferung von 55 interoperablen Kommunikationslösungen auf Basis des Gerätetyps Tactical Access Node (TAN) beauftragt.
Als nachhaltig ausgerichtetes Unternehmen spielen ökologische Aspekte ebenfalls eine Schlüsselrolle. Seit Februar 2021 bezieht RUAG Energie ausschliesslich aus erneuerbaren Ressourcen aus der Schweiz sowie aus Solarstrom, der an den Standorten Bern und Emmen selbst erzeugt wird. Vier weitere Photovoltaik-Anlagen in Emmen, Lodrino und Thun sind geplant. Gleichzeitig hat die Umrüstung des Fahrzeugparks auf Elektro‑Fahrzeuge begonnen und wird in den nächsten Jahren weitergeführt.
Ausgezeichnete Lernende
Seit 2010 nehmen Lernende von RUAG an den Schweizer Berufsmeisterschaften, den SwissSkills, teil und wurden seither vielfach ausgezeichnet. Insgesamt sieben Gold-, elf Silber- und sieben Bronzemedaillen haben die Lernenden errungen, davon zwei Silbermedaillen an den Meisterschaften 2020. RUAG bietet Lehrstellen in 14 Berufsfeldern an, unter anderem als Polymechanikerin, Kaufmann oder als Mediamatikerin. 8 % der RUAG-Mitarbeitenden sind Lernende, insgesamt bildet das Unternehmen 245 Lernende an elf Standorten in der Schweiz aus.
Umfeld und Ausblick
Die RUAG MRO Holding AG steht finanziell vor grossen Herausforderungen. Der Druck auf das Ergebnis wird hoch bleiben und der Investitionsbedarf wird weiter zunehmen. Der Nachholbedarf, insbesondere bei den Immobilien und den Prüfsystemen sowie die notwendigen Projekte für den Aufbau von Führungssystemen, Prozessmanagement und IT werden in den nächsten Jahren hohe Investitionen erfordern. Gleichzeitig müssen die eingeleiteten Vorbereitungen, zum Beispiel für das neue Kampfflugzeug (NKF) und die bodengestützte Luftverteidigung (BODLUV) sowie die strategischen Programme weiter vorangetrieben werden.
Diese Entwicklung sieht die RUAG MRO Holding AG als Chance, um sich langfristig im Bereich Sicherheit positionieren zu können. Veränderte und hybride Bedrohungsformen sowie neue Technologien erfordern einen kulturellen Wandel und neue Methoden. Die RUAG MRO Holding AG will nicht nur im bestehenden Geschäft besser werden, sondern auch diese neuen Anforderungen aufnehmen. Dies führt auf den Weg vom traditionellen Rüstungskonzern für die Schweizer Armee zum Dienstleister und Technologiepartner für eine souveräne Sicherheit der Schweiz.
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