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Compliance- und Governance-Prozesse bewähren sich

Das Compliance- und Governance-Jahr war von Gegensätzen geprägt: Einerseits hat RUAG beim Erreichen der vom Bundesrat gesteckten Ziele Fortschritte gemacht und das Risk Management wurde erfolgreich geprüft. Andererseits mussten diverse Geschäftsvorgänge aufgearbeitet werden. Hinzu kommt, dass CEO Brigitte Beck den Entscheid traf, RUAG zu verlassen.

Das Ziel, für die Schweizer Armee bedarfs- und termingerechte, kostenoptimierte und hochstehende Leistungen zu erbringen, hat RUAG mehrheitlich erreicht. Die Harmonisierung der SAP-Systeme im Jahr 2024 wird RUAG eine effizientere und effektivere Leistungserbringung ermöglichen und die Transparenz in den Prozessen verbessern.

RUAG hat die Immobilienstrategie und den 10-Jahres-Finanzplan mit dem Eigner abgestimmt. Die Bereinigung des Substanzverlustes bei den Immobilien wird aber deutlich über die aktuelle Periode hinausgehen.

Die Ziele in den Bereichen Compliance und Governance wurden alle erreicht, das Risk Management weiterentwickelt und zudem erfolgreich durch einen externen Dienstleister geprüft. Die Auflagen für Drittgeschäfte wurden erfüllt, wobei die Wirtschaftlichkeit weiter optimiert werden soll. Das Rentabilitätsziel des Eigners hingegen konnte 2023 nicht erreicht werden.

Vor dem Hintergrund zweier öffentlicher Auftritte von Brigitte Beck im Frühjahr 2023 und der daraus entstandenen Kontroverse hat sich die CEO Anfang August entschieden, das Unternehmen zu verlassen. Bis zum Amtsantritt eines neuen CEO führen Christian Priller, CFO, und Thomas Kipfer, Leiter Business Area Air, RUAG gemeinsam.

Nachdem das deutsche Unternehmen Rheinmetall Interesse an 96 in Italien eingelagerten Leopard-1-Kampfpanzern gezeigt hatte, wurde im Februar 2023 ein Vertrag mit dem Vorbehalt, dass das Geschäft nur mit einer rechtskräftigen Bewilligung zu Stande kommen könne, unterzeichnet. Der Bundesrat entschied am 28. Juni 2023 das Geschäft nicht zu bewilligen.

Ende August hat das VBS bei der Eidgenössischen Finanzkontrolle EFK eine Prüfung zum Leopard-1-Geschäft in Auftrag gegeben: die EFK untersuchte in der Folge die Ereignisse rund um die Beschaffung, die Bewirtschaftung und den Vertrag mit Rheinmetall seit 2016. Parallel dazu hat RUAG selbst eine Prüfung der internen Geschäftsprozesse in Auftrag gegeben. Die Untersuchungen wurden unabhängig voneinander durchgeführt und dauern noch an.