Unter der Leitung von Nicolas Perrin hat sich die RUAG MRO Holding AG seit ihrer Gründung im Jahr 2020 unternehmerisch und kulturell stark weiterentwickelt. So konnte eine Vielzahl komplexer Altlasten erfolgreich abgebaut und die Governance, das Risk-Management sowie das Compliance-System deutlich gestärkt werden. Weiter wurden eine Unternehmensstrategie erarbeitet sowie Prozesse unternehmensweit harmonisiert und auf Anfang 2024 im SAP S/4 HANA abgebildet. Damit ist das interne Kontrollsystem zukunftsfähig gestärkt.
Altlasten übernommen
Das Leopard-1-Geschäft hat die RUAG MRO Holding AG als Altlast übernommen. Dies zeigt sich darin, dass wesentliche Aktivitäten in den Jahren 2015 bis 2019, also vor der Entflechtung des ehemaligen RUAG-Konzerns, stattgefunden haben. Somit müssen die Erkenntnisse aus dem heute veröffentlichten EFK-Bericht im zeitlichen Kontext beurteilt werden.
In den Zeitraum nach der Entflechtung fällt jedoch die Kaufabsicht des deutschen Rüstungsunternehmens Rheinmetall. Diese hat dem Geschäft eine unvorhergesehene Tragweite verliehen, die RUAG in der Weiterentwicklung beeinträchtigt. Nicolas Perrin stellt mit seinem Entscheid, sein Amt in neue Hände zu übergeben, sicher, dass RUAG die eingeschlagene, zukunftsfähige Richtung uneingeschränkt weiterverfolgen kann.
Zeitlicher Kontext zentral
Der Schlussbericht der eidgenössischen Finanzkontrolle beleuchtet die Ereignisse der letzten acht Jahre. RUAG legt Wert darauf, einzelne Beurteilungen im zeitlichen Kontext zu sehen und zu präzisieren. So erfolgte der Kauf und die Bewirtschaftung der Leopard-1-Panzer sowie der Aufbau und die damit zusammenhängenden Geschäftsbeziehungen der RUAG GmbH in Kassel in der Zeit von 2015 bis 2019. Die Verantwortung dafür lag bei der damaligen RUAG Holding AG. Mit der Entflechtung im Jahr 2020 ging die betroffene Organisationseinheit und insbesondere die RUAG GmbH in die heutige RUAG MRO Holding AG über.
Weitere Untersuchung
Um allenfalls weitere Massnahmen zu ergreifen, müssen zusätzlich die Ergebnisse der noch laufenden Untersuchung abgewartet werden. Diese hatte RUAG bei der Anwaltskanzlei Niederer Kraft Frey in Auftrag gegeben.
RUAG unterstützt die Untersuchung der EFK zum Leopard-1-Panzer. Es liegt in ihrem Interesse, in den betroffenen Bereichen die relevanten Fakten zu eruieren und Schwächen zu beheben.
Die Jahre 2020 und 2021 waren durch den Entflechtungsprozess geprägt. Dieser war für die neu gegründete RUAG MRO Holding AG intensiv und gab die Prioritäten vor. Gleichzeitig musste das Unternehmen wesentliche Führungsstrukturen und Funktionen aufbauen. Dazu gehörten die Governance, das Risk-Management und das Compliance-System, die seitdem weiterentwickelt und extern überprüft wurden.
Transparenz schaffen
Der EFK-Bericht zeigt gewisse Mängel in den Prozessen in einem Geschäftsbereich der ehemaligen RUAG-Division Defence auf. Die heutige RUAG MRO Holding AG setzt alles daran, allfällige Schwächen im Compliance-System und noch bestehende Mängel bei Prozessen zu beheben.
Der RUAG MRO Holding AG ist es wichtig, Transparenz über die Historie und die bisherigen Handlungen zu schaffen. Deshalb hat das Unternehmen im August 2023 eine Untersuchung bei der Anwaltskanzlei Niederer Kraft Frey in Auftrag gegeben. Diese beinhaltet einen forensischen Teil und wird auch kulturelle Fragen beurteilen. Die Ergebnisse daraus werden die Erkenntnisse aus dem EFK-Bericht komplettieren und weitere Massnahmen ermöglichen.
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