Der ausserordentlich hohe Auftragseingang des Vorjahrs, teilweise bedingt durch Offset-Geschäfte, konnte im Jahr 2024 nicht in vollem Umfang erreicht werden. Der in 2024 erzielte Wert bildet jedoch eine gute Basis für das zukünftige, breit abgestützte Wachstum.
Der Nettoumsatz übertraf den Vorjahreswert um CHF +34 Mio. (+4.6 %) – dank der positiven Entwicklung in den Bereichen Kettenfahrzeuge, Sensoren, Kommunikationslösungen und C2I+.
Im Jahr 2024 konnte der EBIT trotz Mehraufwendungen in einigen Bereichen auf CHF 29 Mio. (EBIT-Marge 3.8 %) gesteigert werden. Dies ist CHF 3 Mio. besser als budgetiert. Bereinigt um die Sondereffekte zeigt sich eine sichtbare Verbesserung gegenüber dem Vorjahr. Im operativen Geschäft zeigt sich die bereits vor zwei Jahren eingeleitete Gesundung der Business Areas. Dies ist erfreulich und bestärkt RUAG darin, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen. Zwar gehen die aussergewöhnlichen Belastungen allmählich zurück, doch mussten auch im Jahr 2024 noch einzelne Rückstellungen zur Bewältigung der verbleibenden Altlasten gebildet werden. Zudem enthält das Ergebnis die Mehrkosten für die laufende Untersuchung sowie nachlaufende Kosten der Einführung von SAP S/4HANA zu Jahresbeginn. Dank diszipliniertem Kostenmanagement und der oben erwähnten Gesundung im operativen Geschäft konnten diese negativen Effekte jedoch kompensiert werden.
Die Liquidität von RUAG erreichte im Juni 2024 einen kritisch niedrigen Stand. Die Einführung von SAP S/4HANA führte zu Prozessinstabilitäten und vorzeitigen Bestellungen, um die Leistungserbringung sicherzustellen. Gleichzeitig blieben ursprünglich erwartete Anzahlungen aus, wodurch RUAG finanzielle Vorleistungen erbringen musste. Als Sofortmassnahmen zur Stärkung der Liquidität wurden Sparmassnahmen angeordnet und der Kreditrahmen ausgeschöpft. Ab dem dritten Quartal stabilisierte sich die Liquiditätssituation wieder. Per Jahresende betrug die Liquidität CHF 144 Mio. Darin enthalten sind Vorauszahlungen auf nicht fällige Rechnungen des VBS in Höhe von CHF 35 Mio. Die bereinigte Liquidität ist angesichts des schlechten Zustands der RUAG-Immobilien und der offenen Diskussion betreffend Kapazitätserweiterung der Nitrochemie nicht ausreichend, um den Geschäftsbetrieb mittelfristig zu sichern. Ein Konzept zur mittelfristigen Finanzierung befindet sich im Abstimmungsprozess mit dem Eigner.
Für das Jahr 2025 plant RUAG – erstmals seit der Entflechtung – den Zielkorridor einer EBIT-Marge von mindestens 5 % zu erreichen. Zur Erreichung dieses Ziels wird RUAG weiterhin einen Schwerpunkt auf die Stabilisierung der Leistungserbringung und damit die Sicherung der positiven Umsatzentwicklung legen. Im Rahmen der neu eingeführten Prozesse und der neuen Organisation ab April 2025 gilt es, konsequent an klaren Verantwortlichkeiten, hoher Geschäftstransparenz und nachhaltigen Effizienzsteigerungen zu arbeiten.